Präsenz zeigen und souverän sympathisch auftreten.

Von Nemanja Vasiljevic
Präsenz zeigen und souverän sympathisch auftreten.

Inhaltsverzeichnis

Was bedeutet es, Präsenz zu zeigen?

Der Begriff der Präsenz hat viele Bedeutungen und Kontexte. Für manche bedeutet Präsenz einfach physisch anwesend zu sein. Für andere hingegen bedeutet es, so etwas wie Scharfsinn oder Geistesgegenwart. Andere hingegen zeigen Präsenz, indem sie charismatisch auftreten und Räume für sich einnehmen können. Letzten Endes definiert es sich über mehrere Attribute und ihr kluges Wechselspiel miteinander. Präsente Menschen sind sowohl Meister der verbalen als auch der non-verbalen Kommunikation und zeichnen sich durch eine körperliche, sowie geistige Intelligenz aus.

In welchen Bereichen ist es wichtig, präsent zu sein?

Bei Verhandlungen, Präsentationen, Dates, Bewerbungen, Diskussionen o.ä. Bereichen kann es von großem Vorteil sein, wenn man ein präsentes Auftreten gemeistert hat. Überall wo kommuniziert wird, und es einen Empfänger und Sender gibt, kann Präsenz kommuniziert werden. Dabei ist es wichtig zu verstehen, dass Präsenz nicht immer eine Frage von einem Selbst ist, sondern vor allem abhängig vom Publikum ist.

Eine Frage des Publikums

Der weltberühmte Geiger Joshua Bell wagte sich an ein soziales Experiment im Jahre 2007. In einer U-Bahn Station in Washington D.C. trat er als Straßenmusiker auf. Trotz seines unglaublichen Talents und der Tatsache, dass er Konzerstsäle auf der ganzen Welt füllt, wurde er von den meisten Passanten kaum beachtet. Nur eine Handvoll Menschen blieb stehen, um seiner Musik zu lauschen. Er verdiente in den 45 Minuten, die er spielte, nur etwa 32 Dollar - ein winziger Bruchteil seines normalen Verdienstes.

Präsenz ist mehr als nur Talent und Ausstrahlung

Ohne das richtige Publikum, das bereit und fähig ist, die eigene Präsenz zu erkennen und zu würdigen, wird man nicht als präsent wahrgenommen werden. Präsent sein bedeutet daher vorallem, in den Köpfen der anderen Menschen präsent sein. Und dafür braucht es die Aufmerksamkeit des Publikums. In einer stressigen U-Bahn haben die Menschen keine Konzentration übrig, sich auf kunstvolle Musik einzulassen. Um entsprechend wahrgenommen zu werden, ist es daher wichtig, dass der jeweilige Kontext stimmt und sich das Publikum auf einen einlassen kann. Daher ist es auch unmöglich immer und überall Präsenz zu zeigen. Man kann sich selbst eventuell immer präsent fühlen, aber von gleichzeitig auch von niemanden als präsent wahrgenommen worden.

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Jordan Peterson macht es vor, wie man am besten Präsenz zeigt.

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Welche Dinge können mir helfen, präsenter zu sein?

Dadurch, dass wir nun wissen, dass Ausstrahlung vorallem vom Publikum abhängt, ist es wichtig zu unserem Publikum zu sprechen. Grundsätzlich sind vier Bereiche von großer Wichtigkeit, um Präsenz zeigen zu können:

1. Gestik: Visuelle Monotonie bringt uns zum Abschalten. Deswegen schaut man mal gerne aus dem Fenster in die weite Leere. Wenn du aber die Präsenz deines Publikums aktivieren willst, dann solltest du an einer einladenden Gestikulation arbeiten und nicht monoton dastehen. Der berühmte Psychologie Professor Jordan Peterson illustriert das sehr gut. In seinen Videos sieht man ihn auch häufig im Vorlesungsaal ab-und aufgehen. Genauso wie man seinen Bewegungen folgt, folgt man dann auch seinen Gedanken.

2. Inhalt der Worte: Mann kann Präsenz zeigen, auch wenn man kein Wort von dir wirklich versteht. Das geht aber nur, wenn du einen hohen Status besitzt und dir die Menschen dadurch vertrauen. Sofern du aber keinen hohen Status besitzt, solltest du unbedingt daran arbeiten, relevante Botschaften zu vermitteln. Umso kreativer, authentischer, einfacher und tiefsinniger du dich ausdrücken kannst, umso mehr wirst du vom Publikum als besonders präsent wahrgenommen werden.

3. Präsentation der Worte: Die Aufmerksamkeitsspanne sinkt immer weiter. Wer nun hochgradig monoton und langsam redet, wirkt nicht sonderlich präsent. Neben deiner Lautstärke, Geschwindigkeit und Tonhöhe solltest du auch bewusst Pausen und verschiedene Erzähltechniken einbauen. Abwechslung belebt uns und hält uns wach. Und du bleibst damit in den Köpfen des Publikums.

4. Aktives Zuhören: Um Präsenz zu zeigen, muss man nicht immer der Sender der Nachricht sein. Man kann auch präsent sein, indem man richtig zuhört und im Anschluss präzise und relevante Fragen stellt. Aktives Zuhören bedeutet vor allem, Kernpunkte, Themen und Perspektive des Empfängers zu verstehen und das Gespräch darauf weiter aufzubauen.

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Aktives Zuhören ist eine unterschätze Eigenschaft, um Präsenz zu zeigen.

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Zusammenfassung: So machst du auf dich aufmerksam.

Präsent zu sein, hilft dir nicht nur dein Publikum zu überzeugen, sondern auch deine Lebensqualität zu steigern. Präsente Menschen fühlen sich und die Aufmerksamkeit ihrer Mitmenschen stärker.

Sie haben ein besseres Körpergefühl und sind in wichtigen Momenten ganz bei der Sache.

Damit du deine Präsenz deinen Mitmenschen richtig zeigen kannst, ist es wichtig, dass richtige Setting zu wählen. In der U-Bahn wird es schwierig werden, präsent aufzutreten. Such dir daher ein Umfeld und Publikum, wo du dir sicher sein kannst, dass du gehört wirst. Arbeite an deiner Rhetorik, Mimik, Gestik und deiner Fähigkeit gut zuzuhören. Damit hast du schon 80% der grundlegenden Arbeit gemacht, um dich wirkungsvoller zu machen.