Glück ist eine Entscheidung - Wirklich?

Von Nemanja Vasiljevic
Glück ist eine Entscheidung - Wirklich?

Inhaltsverzeichnis

Glück. Ein kleines Wort mit großer Bedeutung. Wir alle streben danach, doch nicht immer wissen wir, wie wir es erreichen können. Einige sagen, Glück ist eine Entscheidung. Aber stimmt das wirklich? Kann man sich einfach entscheiden, glücklich zu sein? In diesem Artikel wollen wir dieser Frage auf den Grund gehen.

Was ist Glück?

Bevor wir die Frage beantworten, ob Glück eine Entscheidung ist, sollten wir klären, was Glück überhaupt bedeutet. Glück kann viele Formen annehmen: Es kann ein warmes Gefühl im Bauch sein, wenn man Zeit mit geliebten Menschen verbringt. Es kann die Zufriedenheit sein, die man empfindet, wenn man ein Ziel erreicht. Oder die Freude, wenn man einen wunderschönen Sonnenuntergang beobachtet. Oder einfach vom Zufall abhängig sein: Die richtige Person im richtigen Moment kennengelernt zu haben.

Glück ist subjektiv. Was den einen glücklich macht, muss den anderen nicht unbedingt ansprechen. Aber eines ist klar: Glück ist ein Zustand, den wir alle gerne erleben möchten.

Die Theorie der Entscheidung

Die Theorie, dass Glück eine Entscheidung ist, basiert auf der Annahme, dass wir unsere Gefühle und Gedanken kontrollieren können. Wenn wir uns dafür entscheiden, das Positive zu sehen und das Negative auszublenden, dann sollen wir glücklicher sein.

Diese Idee ist nicht neu. Viele Selbsthilfebücher und Motivationsredner propagieren sie. „Denke positiv!“ ist ein gängiger Rat. Aber funktioniert das wirklich so einfach?


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Das vierblättrige Kleeblatt als Symbol des Glücks.

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Positive Psychologie

Die positive Psychologie ist ein Zweig der Psychologie, der sich mit den positiven Aspekten des menschlichen Erlebens beschäftigt. Forscher wie Martin Seligman haben gezeigt, dass bestimmte Techniken und Einstellungen tatsächlich das Wohlbefinden steigern können.

Zu diesen Techniken gehören zum Beispiel Dankbarkeitstagebücher, in denen man täglich Dinge notiert, für die man dankbar ist. Oder die Praxis der Achtsamkeit, bei der man lernt, im Moment zu leben und negative Gedanken loszulassen.

Diese Methoden haben in Studien gezeigt, dass sie das subjektive Glücksempfinden steigern können. Das klingt vielversprechend, aber reicht das aus, um zu sagen, dass Glück eine Entscheidung ist?

Die Rolle der Umstände

Natürlich spielen auch äußere Umstände eine Rolle für unser Glück. Wenn man arbeitslos ist, in einer unglücklichen Beziehung steckt oder gesundheitliche Probleme hat, dann ist es schwerer, einfach „glücklich zu sein“. Unsere Lebensumstände beeinflussen unsere Gefühle und Gedanken maßgeblich.

Es wäre zu einfach, diese Faktoren zu ignorieren. Zu behaupten, dass jeder Mensch, egal in welcher Situation, einfach beschließen kann, glücklich zu sein, wäre naiv. Trotzdem gibt es Menschen, die trotz widriger Umstände ein hohes Maß an Zufriedenheit und Glück empfinden. Wie machen die das?

Glückliche Gewohnheiten

Es gibt bestimmte Gewohnheiten, die das Glücksempfinden fördern können. Dazu gehören regelmäßige Bewegung, gesunde Ernährung und ausreichend Schlaf. Aber auch soziale Kontakte und die Pflege von Freundschaften sind wichtig. Menschen sind soziale Wesen, und zwischenmenschliche Beziehungen sind ein wichtiger Bestandteil unseres Wohlbefindens.

Ein weiterer wichtiger Punkt ist das Setzen und Erreichen von Zielen. Wenn wir uns Ziele setzen und diese erreichen, erleben wir ein Gefühl der Erfüllung und Zufriedenheit. Es muss sich dabei nicht um große Lebensziele handeln. Auch kleine, tägliche Erfolge können unser Glücksempfinden steigern.

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Glück ist oft garnicht so zufällig wie angenommen.

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Erarbeitetes Glück: Wenn harte Arbeit sich auszahlt

Glück kann nicht nur eine Entscheidung oder ein Zufallsprodukt sein, sondern auch das Ergebnis harter Arbeit und kluger Entscheidungen. Dieses “erarbeitete Glück” zeigt sich oft in den Bereichen Karriere, Beziehungen und persönlichen Erfolgen. Es ist das Glück, das man sich verdient, weil man sich bemüht hat, Ziele zu erreichen und sich stetig weiterentwickelt hat.

Karriere und Berufserfolg

Ein gutes Beispiel für erarbeitetes Glück ist der berufliche Erfolg. Menschen, die fleißig sind, kontinuierlich an ihren Fähigkeiten arbeiten und sich neuen Herausforderungen stellen, haben oft mehr berufliche Chancen. Sie erhalten bessere Jobangebote, werden befördert oder finden Erfüllung in ihrer Arbeit. Dieser Erfolg kommt nicht über Nacht. Er ist das Ergebnis von Durchhaltevermögen, Engagement und oft auch von der Bereitschaft, Rückschläge zu überwinden und aus Fehlern zu lernen.

Nehmen wir zum Beispiel jemanden, der eine zusätzliche Ausbildung oder Fortbildung macht, um in seinem Job voranzukommen. Diese Person investiert Zeit und Mühe in ihre Weiterbildung und erntet später die Früchte dieser Anstrengungen in Form von beruflichem Erfolg und Zufriedenheit.

Beziehungen und soziale Netzwerke

Erarbeitetes Glück zeigt sich auch in unseren zwischenmenschlichen Beziehungen. Freundschaften und Partnerschaften, die auf Vertrauen, Respekt und gemeinsamen Erlebnissen beruhen, sind oft besonders erfüllend. Diese Beziehungen entstehen nicht einfach so, sondern erfordern Zeit, Geduld und die Bereitschaft, in schwierigen Zeiten füreinander da zu sein.

Jemand, der sich aktiv um seine sozialen Kontakte kümmert, regelmäßig Zeit mit Freunden und Familie verbringt und Konflikte konstruktiv löst, wird langfristig reichere und zufriedenstellendere Beziehungen haben. Auch hier ist das Glück das Ergebnis kontinuierlicher Anstrengungen und kluger Entscheidungen.

Zusammenfassung: Glück als zufälliger Prozess?

Also, ist Glück eine Entscheidung? Ja und nein. Wir können viel dafür tun, um unser Glück zu fördern. Wir können uns entscheiden, positive Gewohnheiten zu pflegen, dankbar zu sein und eine positive Einstellung zu entwickeln. Aber wir sollten auch die äußeren Umstände nicht außer Acht lassen.

Es gibt Faktoren, die wir nicht kontrollieren können, und es ist wichtig, diese anzuerkennen. Ein realistischer Ansatz ist, dass Glück eine Mischung aus Entscheidung und Umständen ist. Wir können die Dinge in unserem Leben beeinflussen, die wir kontrollieren können, und lernen, mit den Dingen umzugehen, die wir nicht ändern können.

Indem wir uns bemühen, eine positive innere Einstellung zu entwickeln und gesunde, glücksfördernde Gewohnheiten zu pflegen, können wir unser Glücksempfinden steigern. Gleichzeitig sollten wir uns erlauben, auch mal unglücklich zu sein und uns nicht dafür verurteilen. Denn auch das gehört zum Leben dazu.

Am Ende des Tages ist Glück ein komplexes Zusammenspiel aus vielen Faktoren. Aber eines ist sicher: Wir haben mehr Einfluss darauf, als wir vielleicht denken. Und das ist doch schon mal ein Grund zur Freude, oder?

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